Die Hongkong-Krise
Von: Christoph Eichholz | 16.08.2019
In Hongkong wird seit Juni protestiert. Und auch Trump mischt sich ein. Per Tweet, wie immer. Was wird jetzt aus Hongkong und China?
Wir erinnern uns:
Seit Anfang Juni wird in Hongkong protestiert.
Und Proteste mag Chinas Führung aber überhaupt nicht.
Vor 30 Jahren ließ sie eine Protestbewegung von Panzern überollen.
Seitdem gilt in China ein ungeschriebenes Gesetz:
Die kommunistische Partei sorgt für steigenden Wohlstand, dafür halten sich die Bürger aus der Politik heraus. Dieses System wurde über die Jahre perfektioniert. Unter anderem ist es der Regierung sogar gelungen, das Internet zu zensieren.
In Hongkong ist aber alles ein wenig komplexer.
Hongkong war bis 1997 britische Kronkolonie und hat seitdem einen Autonomiestatus.
Das heißt?
Es gehört irgendwie schon zu China – ist aber dennoch “etwas anderes”. Hier gab es auch schon einmal Proteste: Im Herbst 2014 gingen die Hongkonger fast drei Monate lang auf die Straße. Die sogenannte “Regenschirm-Bewegung” war aber vor allem dafür bekannt, ihren Müll zu entsorgen.
Heute ist man nicht mehr ganz so zimperlich.
Im Zweifel fliegen auch Molotow-Cocktails.
Das macht die Sache heikel.
Unweit von Hongkong trainiert die Volkspolizei schon die gewaltsame Niederschlagung.
Und nun schaltet Donald Trump sich ein.
Bislang hatte er verkündet, das alles wäre eine innerchinesische Angelegenheit. Gestern hat er seine Meinung geändert: Per Twitter machte er eine Einigung im Handelsstreit davon abhängig, wie China mit Hongkong umgeht. In seinem nächsten Tweet lobte er dann den chinesischen Präsidenten Xi – und schlug ihm ein persönliches Treffen zur Hongkong-Krise vor. Danach kam noch ein Tweet, indem er Xi dazu rät, sich persönlich mit den Protestierenden zu treffen.
THE BIGGER PICTURE
Von den Protesten hängt nun einiges ab – nicht zuletzt ist nun die Einigung im Handelskrieg damit verknüpft. Außerdem stellt sich die Frage, wie man Trumps Einmischung aufnimmt – schließlich pöbelt er zwischendurch ja auch gerne mal gegen China. Und wenn die die Lage in Hongkong weiter eskaliert, wird das auch die chinesische Wirtschaft spüren.
Von einer friedlichen Revolution, …
… die China in einen demokratischen Rechtsstaat verwandelt, spricht derzeit aber niemand. Dieses Szenario scheint also leider nicht allzu wahrscheinlich.
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